Donnerstag, 26. Juli 2012

Nicht-Models & perfekte Frauen

Auf Neeles Model-Blog las ich heute Morgen von von Brigittes Nicht-Models. Ich weiß nicht, in wie weit das Verfahren der Brigitte bekannt ist, daher kurz ein Wort dazu: Die Zeitschrift Brigitte wirbt seit einiger Zeit damit, komplett auf "gekaufte Models" zu verzichten und nur "Normalo-Frauen" abzulichten, so dass es kein verzerrtes Schönheitsbild mehr gibt. Wer jedoch durch die Zeitschrift blättert stellt schnell fest, das auch die "Normalo-Frauen" eher an Models erinnern als an die Nachbarin oder einen selbst.
Neele macht in ihrem Eintrag darauf aufmerksam, dass trotz allem bei der Brigitte sehr großer Wert auf Maße und eine bestimmte Kleider- und Körpergröße gelegt wird. Sie kommt zu dem Schluß, dass die abgebildeten Damen meist ehemalige Models sind oder einfach den Sprung auf die großen Catwalks der Welt nie geschafft haben.
Ich frage mich nun: Ist dies nicht viel schlimmer? Ist es nicht viel verwerflicher, Damen mit einem BMI von 17 zu präsentieren und diese als "normal" zu verkaufen? 
Angenommen, ich nehme mir jetzt eine Brigitte zur Hand (ist jetzt nicht so mein Blatt, aber gut) und stelle fest, das ich gegenüber diesen Schönheiten echt dumm aus der Wäsche guck, das depremiert mich doch viel mehr, als wenn ich wüsste, das es sich hierbei um Models handelt, deren Job es ist gut auszusehen. In diesem Moment frage ich mich, wie es diese Frau schafft, einem Beruf auszuüben, vielleicht noch Kinder zu haben und dann auch noch großartig auszusehen!
Generell finde ich das Bild das die Medien seit Jahren schaffen vollkommen abartig. Seit Jahren darf ich mir anschauen, wie ich eigentlich ausschauen sollte. Schlage ich die Womens Health auf, schlägt mir "Last Minute zum Standbauch", "Dieses Eis macht nicht dick" und "Das gibt Super-Beine" entgegen. Anders gesagt: Es wird schon angekommen, das ich unzufrieden mit mir uns meinem Körper bin und dringend etwas ändern muss. Des weiteren wird "Der beste Sex aller Zeiten" und "Nie mehr Stress mit dem Kerl" angepriesen. Ähm? Hallo?! Diese Slogans sind allesamt aus der aktuellen Womens Health und wenn man sich nur die Überschriften durchliest, bin ich zu dick, unförmig, schlecht trainiert, habe schlechten Sex, wenn ich denn auf Grund meiner Makel überhaupt einen Freund habe. Äääh, ja. Danke. 
Egal, welche Schmonzette man sich anschaut: Alle weisen mich auf meine Makel hin. Für alle bin ich mit meinem BMI von 26 und einer Kleidergröße von 40 schon fett. Da helfen nur leichte Rezepte und BBP-Übungen. Wenn überhaupt! Vielleicht bin ich auch schon vollkommen verloren! 
Diesbezüglich werde ich mit der Zeit immer fassungsloser. Und es depremiert mich, das die Brigitte mit ihrem "Bei uns keine Models"-Ding das Ganze eher unterstützen als unterbinden. 
Ich glaube, viele definieren sich heute nur noch über ihren Körper. Die inneren Werte gehen vollkommen flöten, hauptsache die Hülle stimmt. Lieber trage ich ein paar Kilo zu viel mit mir herum, bin aber glücklich, fit, gönne mir ein Eis und quäle mich nicht mit leichten Rezepten die nach salzarmer Kindergartenernährung schmecken.
Mahlzeit!

So long,
Paula Sonne

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