Mittwoch, 4. November 2009

Beton im Kopf

Es ist Mittwoch, es ist in der Früh. Draußen sausen viele große Tropfen zu Boden. Igitt. Herbst.
Die Müdigkeit legt sich wieder über mich und hüllt mich vollkommen ein. Ich will mich von ihr befreien. Strecke mich. Meine Finger haschen durch die Luft. Aber die Müdigkeit klebt daran wie dickes Caramel. Die ganze Woche geht das schon so. Immerzu im Halbschlaf. Nie wach, nie schlafend, immer irgendwo dazwischen. Manchmal frage ich mich, ob mal richtig ausspannen und mal richtig nichts tun etwas an meiner Situation ändern würde. Gezielt faul sein. Aber mein Kopf ist voll. Nicht mit Watte sondern eher mit Beton: Muss noch! Muss noch Studienarbeit schreiben, muss raus gehen vermessen, muss Pflanzplan erstellen, müssen müssen müssen! Diese Schwere werde ich gewiss die nächste Zeit nicht los. Bis Weihnachten auf keinen Fall. Bis dahin ist vielleicht wieder ein wenig mehr erledigt, der Beton im Kopf fängt an zu zerbröseln aber irgendwer klebt die Teile wieder an und sagt, das ich noch so viel zu machen habe. Für leichte Gedanken ist in meinem schweren Kopf kein Platz, suche die Einfachheit und finde sie nicht mehr.
Ich sollte beginnen. Beginnen, den Beton im Kopf zerplatzen zu lassen. In dem ich Arbeite. Pläne machen. Manchmal praktisch, manchmal verhasst. Wo bleibt die Spontanität, wenn ich jetzt schon weiß, wo ich in zwei Wochen stehen werde? Ich möchte mich nicht entscheiden. Lieber unentschlossen bleiben. Und heute morgen entscheiden, wo ich Sonntag bin.
Verdammt. Nicht möglich, eher unmöglich.
Vielleicht nur Freiheit in kleinen Teilen schaffen. Irgendwie. Irgendwo.
So gehe ich an die Arbeit. Umarmt von Müdigkeit und mit Schwere im Kopf.
Womöglich gönne ich mir am Wochenende ein paar Stunden Freiheit und Spontanität.

So long,
Paula Sonne

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