Freitag, 20. November 2009

Extensions

Letzte Woche Sonntag sah ich eine Reportage auf Arte, die mich wieder einmal zum Nachdenken brachte. In der Doku ging es um Extensions.
Ich weiß nicht, ob ihr wisst, wo Extensions herkommen?!
Jedenfalls: Aus Indien. Dort werden sie geopfert, um Wünsche von den Göttern erfüllen zu lassen. Es gibt Rasurhallen, in denen das Haar in Massen fällt. Von dort wird es abtransportiert, meist verbleibt es noch in Indien. Es wird gemessen, ausgekämmt, neu sortiert. Indisches Haar ist besonders gut geeignet, da Inder und Europäer vom selben Vor-Menschen abstammen, und dadurch die selbe Haarstruktur besitzen. Auch färben Inder ihre Haare so gut wie nie, dadurch ist das Haar absolut naturbelassen und eignet sich hervorragend.
Von Indien geht die Reise meist weiter nach Italien. Dort wird es gefärbt, wieder gekämmt, über 50 verschiedene Haartöne können so geschaffen werden. Von da aus wird es dann exportiert, in die ganze Welt. Auch nach Deutschland.
Wenn ich mir verinnerliche, dass das Haar geopfert wurde, sträubt sich irgendwas in mir. Ich will mir kein Haar an den Kopf kleben, dass von hoffenden Gläubigen stammt.
Klar, was will man sonst mit dem ganzen Haar machen? Es dauert 20 Jahre, bis menschliches Haar verrottet. Und es werden Unmengen geopfert. Aber an den eigenen Kopf kleben?
Mh.

Hairdreams, einer der Marktfrüher sagt übrigens das hier dazu:
"

Woher kommt das Haar eigentlich?

Hairdreams legt sehr großen Wert auf die Auswahl seiner Haare. Sie können zwischen den zwei verschiedenen Haarqualitäten Hairdreams Special undHairdreams Basic wählen:
Die Luxus
Haarqualität Hairdreams Special sind Rohhaare europiden Typs in allen Naturfarben von Blond bis Dunkelbraun aus der ganzen Welt. Sie werden durch speziell von Hairdreams ausgebildete Agenten, nach den höchsten Qualitätskriterien selektiert und gesammelt. Diese Rohhaare müssen jungfräuliche, (= weder gefärbte noch chemisch behandelte) Haare sein, die keinerlei Schädigung aufweisen dürfen.
Nach dem Sammeln durch die Agenten, werden die Rohhaare in aufwendiger Handselektion, einzeln Haar für Haar nach Farben exakt ausgewählt und sortiert. Dieser Prozess der Handselektion dauert für eine durchschnittliche
Haarverlängerung ca. zehn Tage.
Insgesamt durchlaufen die
Hairdreams Special Haare ein 15-stufiges, sehr aufwendiges, manuelles Verfahren. Dabei gehen Sie durch hunderte Hände, damit dieses Produkt dem Anspruch perfekter Güte und höchster Qualität entspricht.

Dieser enorme Aufwand wird betrieben, damit die Haare nur geringfügig in der Farbe verändert werden müssen, um sie an das Naturhaar-Farbspektrum perfekt anpassen zu können. Die chemische Belastung beim Veredelungsprozess wird dadurch derartig gering, dass man fast von jungfräulichen Haaren sprechen kann. Das Ergebnis ist:
Hairdreams Special Haare sind die absolute Luxusqualität fürHaarverlängerungen, da sie chemisch nicht aufgehellt werden und eine perfekt geschmeidige Oberfläche erhalten bleibt. Wichtig ist, für Sie als Kunde, dass je nach Frisur und Pflege die Hairdreams Special Haare bis zu eineinhalb Jahre lang wieder verwendet werden können.

Hairdreams Basic ist eine gute Haar-Qualität. Diese Haare werden aus schwarzen Rohhaaren vorwiegend aus Indien und den angrenzenden Staaten gewonnen. Die schwarzen Rohhaare werden nicht von Hairdreams Agenten sondern von Großhändlern erworben, deshalb müssen sie mit Spezialmaschinen gleichgerichtet (Kopf und Spitze) werden.
Danach werden diese schwarzen Haare auf schonendste Weise in einem langwierigen Osmose-Verfahren aufgehellt und in die verschiedenen Farben des Naturhaar-Spektrums eingefärbt. Diese Haare sind für eine Trageperiode von vier bis sechs Monaten geeignet."

Dabei muss man sagen, dass Hairdreams noch zu den Netteren gehört. Andere sind da schon radikaler. Manche Inder färben sich nämlich doch die Haare. Und das hinterlässt spuren. Sollen sie nun noch einmal gefärbt werden, nehmen sie die Farbe nicht an. So entstehen Haarbüschel, in denen wenige ungefärbte Haare drin sind. Die lassen sich so aber nicht verkaufen. Was wird gemacht?! Die Büschel gehen zurück nach Indien. Dort sitzen dann Frauen mit Mundschutz und ziehen mit Pinzetten die ungefärbten Haare aus den Büscheln. Und danach gehts wieder nach Italien, zur Weiterverarbeitung.

Ich finde das schon sehr seltsam. Noch ein Grund, weshalb ich mir keine indischen Haare an den Kopf pappe.

Denkt mal drüber nach.

So long,
Paula Sonne

1 Kommentar:

  1. weiss nicht, es ist zwar etwas strange, aber ich seh da kein großes problem dran.... die opfern eh ihre haare (es zwingt sie ja keiner dazu und sie haben es schon seit jahrhunderten gemacht) und die kloster machen halt umsatz damit, sie zu verkaufen. (alle religiösen stätten finanzieren sich irgendwie)
    die frauen, die die haare kämmen etc. verdienen ja auch was daran. ich glaub, ihnen ist es auch lieber, haare zu sortieren, als auf der straße zu sitzen.

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